Josef Wegenberger
„Führungskräfte müssen sich ändern“
„Conscious Leadership“
„Führung in der Zukunft“
„Erfolgreiche Führung bei der Generation X, Y, Z, A, …“
„New Generation Leadership“
„Positive Leadership“
„Seien Sie authentisch“
„Führen auf Augenhöhe“
„Toxische Führung – Führungskräfte“
„Wie motiviert man…“
„Seien Sie demütig…“
„Tun Sie …“, Machen Sie, …“, „Sie müssen …, um erfolgreich …“
Die Liste lässt sich noch weiter fortsetzen und stellt eine kleine Auswahl an Artikel dar, die in Zeitschriften, auf Karriereplattformen, etc. veröffentlicht werden.
Wie fühlt man sich als Führungskraft, wenn einem – etwas zugespitzt – laufend vor Augen geführt wird, dass man sich permanent ändern muss, „alle Jahre die Führung revoulutioniert ist“ und „man für ‚alles‘ verantwortlich gemacht wird“.
Wie gehen Führungskräfte mit diesen Situationen um? Die Strategien und Taktiken werden unterschiedlich sein und können für Unternehmen, Mitarbeiter/innen und Führungskräfte drastische Auswirkungen haben.
- Das [positiv]-motivierende „sich-gefordert-fühlen“, kann auch zu einem „sich-überfordert-sein“ wandeln, welches widerum zu Wut, Aggression oder Resignation und Apathie führen kann.
Die „Allen-recht-machen-wollen“-Taktik kann zu Frustration führen, da man das Gefühl hat, die Erwartungen an eine „gute Führungskraft“ nicht zu erfüllen. - Der Fach- und Arbeitskräftemangel lässt das Pendel in die andere Richtung ausschlagen. Zugespitzt formuliert: Die Sandwichposition zwischen einer „Mach mich glücklich oder ich wechsle…“-Forderung auf der einen Seite und die „Kritik der eigenen Führungskraft: Warum hast Du so eine hohe „Fluktuation?“, auf der anderen Seite, können zu Ohnmachtsgefühlen führen.
- Das „Ich mache als Führungskraft alles falsch“- Gefühl kann bei manchen Führungskräften dazu führen, dass sie „macht, was sie will“, weil es „scheinbar egal ist“ und dadurch dem Bild der „negativen Führungskraft“ gerecht wird [„Selbsterfüllende Prophezeiung“].
- Das genaue Gegenteil ist, wenn Führungskräfte permanent versuchen, sich zu ändern, 100e Artikel und Bücher zur Modernen Führung „in sich aufsaugen“, inflationär Führungstrainings und –coachings besuchen und dadurch ihre Persönlichkeit zurückdrängen. Das Ergebnis: Das Verhalten wird damit beliebig und haltlos [„ohne Haltung“]: Die Führungskraft wird für ihre Teammitglieder und ihr Umfeld „uneinschätzbar“ – das Bild der „negativen Führungskraft“ im Sinne der „Selbsterfüllenden Prophezeiung“.
- Die Irritation der Führungskräfte kann dazu führen, dass sie ihre positive Einstellung und Zuversicht verlieren, die Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. „Leben ist Lernen und vor allem Orientierung“. Menschen [in unserem Fall die Mitarbeiter/innen] benötigen diese Orientierung und durch ihre Führungskraft mit ihrem positiven Zukunftsblick. Diese müssen sie aber gerade in schwierigen Zeiten beziehungsweise Zeiten rascher Veränderung ausstrahlen, damit ihre Mitarbeitenden trotz aller Widrigkeiten einen positiven Zukunftsblick bewahren und wenn nicht den Glauben, so doch zumindest die Hoffnung haben „Wir schaffen es, wenn…“.
- Fluchtreaktion: Die gefühlte Hilflosigkeit kann [auch bei guten] Führungskräften dazu führen, dass sie aus der Situation flüchten und ihre Führungsfunktion zur Verfügung stellen.
„Dann gebe ich die Führungsfunktion auf, muss mich nicht um das Wohl aller kümmern….“
All das kann dazu führen, dass die Führungskarriere nicht mehr als erstrebenswert angesehen wird. In Unternehmen sowie Organisationen im öffentlichen Umfeld sind schon heute die [internen] Bewerbungen rückläufig.
Die Auswirkungen:
- Es kommt zu einer Negativauswahl [es streben nicht nur jene Personen eine Führungsposition an, die über hohe Führungspotentiale und Führungs-/Managementkompetenzen verfügen …
Wir laufen in Zukunft Gefahr, einen Führungskräftemangel zu haben!
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Josef Wegenberger
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