Josef Wegenberger
Die vergangenen Jahre waren / sind geprägt von Krisen, wie die Corona-Pandemie, Energiekrise, Kriege, Inflation, Klimawandel etc.
Wenn wir unsere Umgebung, die Medien, die öffentliche und politische Diskussion bzw. die Krisenbewältigung in Unternehmen beobachten, dann stellen wir fest, dass Menschen sehr unterschiedlich auf diese reagieren: Verniedlichen [„es wird schon nicht so schlimm sein“] „Totstellen“, „Aggressionen entwickeln“ [speziell gegenüber anderen oder „die da oben“ über „Gegenreaktionen“ [Reaktanz], Verschwörungstheorien [„ich weiß genau, wer daran schuld ist“] bis hin zu „gute Ideen für die anderen“ [„was die anderen machen sollten“ bzw. „zuerst müssen die was machen, die EU, die Politik, die anderen Länder etc“].
Während der ehemalige amerikanische Präsident Barack Obama „Yes we can“ zu seinem Leitmotiv auserkoren hat, wählen viele Menschen: „Man sollte…“, „man müsste…“, „man könnte…“.
Andere reagieren mit Informationsvermeidung [„Vogel-Strauss-Politik“ und damit „Kopf in den Sand stecken“]. Der Kolumnentitel der Zeitung DIE ZEIT lautete im Herbst 2022: „Ich kriege die Krisenkrise“ . Man reagiert auf schlechte Nachrichten mit „News avoidance, das heißt, das Vermeiden von Nachrichten“.
Eine weitere Taktik, die wir aus der Sozialpsychologie kennen, ist die Reaktion auf Furcht und Angst.
Weglaufen, kämpfen oder sich totstellen, sind die 3 Wege, die wir haben, wenn wir uns einer akuten Gefahr gegenübersehen. Aus der Furcht vor der Gefahr entsteht die Motivation zu einer schnellen Reaktion.
Dies verhält sich bei Angst vor/auf reale oder irreale Bedrohungen bzw. Bedrohungsszenarien anders – als Beispiel sei hier der Klimawandel genannt.
Im Grunde kann und muss jeder Einzelne von uns handeln. Wenn man jedoch den Eindruck hat [oder einem vermittelt wird], dass man alleine nichts bewirken kann, geschieht genau das Gegenteil: Man reagiert wie gelähmt, ist handlungsunfähig. Eine psycho-“logische“ Reaktion darauf ist vielfach Verdrängung, Ablenkung, Verniedlichung etc. [siehe oben]. Angst resultiert aus der Diskrepanz zwischen dem, was wir wahrnehmen und dem was wir uns wünschen.
Nicht die, die das Ende der Welt heraufbeschwören, bringen uns weiter, sondern alle Menschen, die etwas unternehmen und bewirken wollen und echte Lösungen anbieten – YES WE DO.
Beim Durchblättern einer Zeitung ist mir ein Zitat von einem 78-jährigen Einsiedler [Kurt von Wohlgemut] aufgefallen: „Ich habe gelesen, dass wir für das Klima 20 Milliarden Bäume [= 20.000.000.000] pflanzen müssen, ich fange hier damit an [und renaturiert einen kahlen Hang in den Bergen Kärntens] – YES WE DO.
Der 23. Management Cercle der Gesellschaft für Wirtschaftspsychologie und Organisationsdynamik beschäftigt sich mit den Themen „RUN THE BUSINESS“ | CHANGE THE BUSINESS | MANAGE die KRISE – wenn Sie Interesse daran haben, nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf: office@gwo.at
Quellen:
Kolumne der Zeitung Die Zeit Herbst 2022; zit. Nach Der Standard 6.11. 2022